Über die Gründerin Carina Bartsch:
Carinas Werdegang wird von den Medien oft als Märchen bezeichnet: Eine junge Frau, die ihr Leben – allen gesellschaftlichen Riten zum Trotz – einer brotlosen Kunst widmet, von Verlagen und Agenten stets abgelehnt wird und schließlich im Alleingang zu einer Bestsellerautorin avanciert.
Inzwischen hat sie die Druckrechte ihrer Debüt-Dilogie »Kirschroter Sommer« und »Türkisgrüner Winter« an den Rowohlt Verlag vergeben, die eBooks verlegt sie nach wie vor im Schandtaten Verlag. Im Sommer 2014 ist die englische Übersetzung ihrer beiden Romane im gesamten englischen Sprachraum erschienen. Auch wird es ihre Bücher in Ungarisch, Polnisch und Türkisch zu lesen geben. Weitere Übersetzungen sind in Planung. Deutschlandweit verkauften sich ihre Romane, gedruckt und digital, mittlerweile fast eine halbe Million Mal.
Wenn auch Carinas Bemühungen jenseits einer Welt mit rosa Ponys und kunterbunten Regenbögen stattfanden, so ist das Ergebnis für sie selbst tatsächlich mit einem Märchen zu vergleichen. Sie konnte ihre Leidenschaft zum Beruf machen, was sie vor einigen Jahren nicht mal zu träumen gewagt hätte. Nicht zuletzt hat sie viel ihren Lesern zu verdanken, die bereit waren, einer unbekannten Autorin eine Chance zu geben.
Warum der Name Schandtaten Verlag?
Die Verlagsbezeichnung ist mit Ironie zu betrachten. Entgegen der weitverbreiteten Annahme, werden keine "guten" Manuskripte von Verlagen verlegt und alle "schlechten" wiederum abgelehnt. Genau wie auch in der Musikbranche funktioniert eine Veröffentlichung hauptsächlich über Namen und/oder Kontakte. Ohne das bleibt einem nur der verlorene Posten, und auf dem stand Carina Bartsch gewaltig, als sie merkte, dass sie ihre Manuskripte von zahlreichen Verlagen wie frisch aus dem Drucker zurückbekam. Es wurde nicht mal ein Blick darauf geworfen.
In dieser Zeit recherchierte sie viel, suchte nach Alternativen, wie sie ihren Weg dennoch gehen könnte, und stieß dabei auf ein Interview mit einer Lektorin aus einem großen deutschen Verlagshaus. Auf die Frage hin, was besagte Lektorin vom Selfpublishing halten würde, antwortete sie, dass Autoren, die ihr Buch selbst veröffentlichen, nicht einsehen wollen, dass sie nicht schreiben können. Selfpublishing wäre eine Schandtat.
Jahre später wurden genau diese Sätze zur Inspiration für den heutigen Verlagsnamen.
Über den Schandtaten Verlag:
Carina Bartsch hat am eigenen Leib erfahren, wie schwierig es sein kann, nicht auf gesellschaftlich akzeptierte Standbeine zu setzen, sondern ihrer Leidenschaft treu zu bleiben. Von anderen Autoren erreichten sie in den vergangenen Jahren viele Mails und Briefe, alle getränkt mit derselben Verzweiflung und Hilflosigkeit, wie sie sie selbst damals empfunden hat. Jedem einzelnen davon kann sie leider nicht helfen, die Masse ist zu groß und Carina schließlich selbst hauptberuflich Autorin. Dennoch waren Talente darunter, die sie nicht ignorieren konnte. Viel früher als geplant erweiterte sich der Schandtaten Verlag um zwei Autoren, André Werner und Caroline Richter.
Der Schandtaten Verlag ist also kein "Verlag" im herkömmlichen Sinne und hat auch nicht vor, zukünftig 20-30 Bücher pro Jahr zu veröffentlichen. Carina sieht sich vielmehr als Autorin, die andere Autoren gerne unterstützen möchte. Wichtig hierbei ist zu sagen, dass für unsere Autoren zu keiner Zeit Kosten anfallen. Wenn wir an jemandem glauben, dann wollen wir das Risiko eingehen und in ihn investieren.
Der Schandtaten Verlag verlegt sowohl Printbücher als auch eBooks. Der Hauptfokus wird dennoch auf Letzterem liegen. Zum einen glauben wir an die Zukunft des digitalen Formates, doch wir sehen auch andere Vorteile darin. Das gedruckte Buch wird häufig romantisiert, und ja, es stimmt, es gibt weitaus schlechtere Gefühle, als ein Buch aus Papier in den Händen zu halten, das finden wir auch. Allerdings ist die Industrie, die hinter gedruckten Büchern steckt, sowie der Weg zum Leser alles andere als romantisch. Solange die Auflagenhöhe nicht mehrere Zehntausend beträgt und der Verlag nicht im großen Stil veröffentlicht, sind die Kosten für die Produktion, den Büchervertrieb, die Händler und die Zwischenhändler kaum zu stemmen. Am Ende ernährt der Autor eine ganze Industrie, während er selbst verhungert. eBooks ermöglichen uns dagegen einfachere Vertriebswege und günstigere Herstellungsmöglichkeiten, sodass wir sie für den Leser kostengünstiger anbieten können (ca. 50%-70% im Vergleich zur Printversion), und am Ende trotzdem mehr für den Autor herausspringt.